Der neue Applikationsserverfür Finite Elemente Software-Pakete (FE-Server)

Peter Berger

Im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung für einen Applikationsserver für Finite Elemente Software wurde der Firma DIGITAL am 8. 11. 1995 der Zuschlag für ein System DEC 8200 5/300 mit 2 Prozessoren und 2 GByte Hauptspeicher erteilt. Die Lieferung erfolgte Mitte Dezember 1995, die Abnahme des Systems wurde am 24. Jänner 1996 durchgeführt.

Anfang Februar 1996 wurde dieses System um weitere 2 Prozessoren, 2 GByte Hauptspeicher und 10 GByte Plattenspeicher ausgebaut, sodaß mit der voraussichtlichen Aufnahme des Produktionsbetriebes Mitte Februar ein System mit 4 Prozessoren, 4 GByte Hauptspeicher und 34 GByte Plattenspeicher zur Verfügung steht.

Diese Investition stellt einen weiteren Schritt in der Realisierung des "Applikationsserver-Konzeptes" dar. Das EDV- Zentrum verfügt damit über einen Höchstleistungs-Server modernster Architektur (ALPHA-Prozessor 21164 mit 300 MHz, 507 SPECfp92 pro Prozessor) und mit sehr großem Hauptspeicher. Damit wird es möglich sein, bedeutende Projekte aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften, der Elektrotechnik und der Physik zu realisieren.

Beschreibung der Hardware

Das System DEC 8200 5/300 ist mit 4 Prozessoren (DECchip 21164) mit einer Taktrate von 300 MHz ausgestattet, wobei jeder Prozessor über 4 MB Cache verfügt.  Über ein schnelles und leistungsfähiges Bussystem (Systembus mit 2,6 GByte/s) greifen die Prozessoren auf ein Shared Memory von 4 Gbyte zu. Das I/O-System besteht aus einem I/O-Board, an dem 4 SCSI-Controller (1x SCSI-2, 3x SCSI-2 fast&wide differential) angeschlossen sind. An diesen Controllern sind 9 Stück 2GB Platten (für System, Swap, Scratch, Temp und für die Applikationen) sowie ein CD-ROM Laufwerk angeschlossen. Weiters ist über eine 166 MByte/s Verbindung ein PCI/EISA-Bussystem installiert (8 x PCI, 2 x EISA), das mit einem PCI-SCSI Disc-Controller ausgestattet ist. Auf diesem Controller, der als RAID-Controller verwendet werden kann, sind 16 GByte netto (5 x 4 GB Platten bei RAID 5, alle f&w) als Home-Bereich vorgesehen. Ein schnelles Tape (TZ 87, DLT-Technologie) mit 20 GB Speicherkapazität ist für die Datensicherung vorhanden. Über je einen Ethernet- und FDDI-Controller ist die Verbindung zum TUNET realisiert.

Zusammenfassung:
4  Prozessoren (DEC 21164, 300 MHz)
4  GByte Hauptspeicher
16  Gbyte SCSI-Platten (8 x 2 GB, F&W), aufgeteilt auf 3 Controller
16 Gbyte SCSI-Platten (5 x 4 GB, F&W), RAID5
TZ 87 Bandsystem (DLT, 20 GB)
CD-ROM Laufwerk
FDDI-Controller und Ethernet-Controller
Konsolterminal

Betriebssystem und systemnahe Software:

Digital UNIX (OSF/1) Version 3.2C
Connect:Queue (Sterling NQS) Version 2.5
C-, Fortran77 und Fortran90 Compiler
TCP/IP mit X11, Rel. 5, Motif 1.2

Anwendersoftware

NAG-Library Mark 16
ABAQUS Vers. 5.4
ANSYS Vers. 5.1
EMAS Vers. 3
FIDAP Vers. 7.5
MARC Vers. 6.2

Netzzugang

Der Applikationsserver wird über FDDI und Ethernet an das lokale Netzwerk der TU Wien angeschlossen und kann mit den gängigen TCP/IP Protokollen wie telnet, ftp, rlogin und X11 erreicht werden. Der Hostname ist

fe.zserv.tuwien.ac.at

Benutzungsberechtigung

Ansuchen um Betriebsmittel sind im Sekretariat des EDV-Zentrums (Kl. 5481) oder bei Herrn Anton Roza (Kl. 5824, E-Mail: roza@edvz.tuwien.ac.at) erhältlich. Bitte vergessen Sie nicht, eine kurze Projektbeschreibung mit den wichtigsten Projektdaten (Dauer, Ressourcenabschätzung, Softwareanforderungen usw.) beizulegen.

Die Systembetreuung erfolgt durch die Herren Helmut Mastal (Kl. 5816,
E-Mail: mastal@edvz.tuwien.ac.at) und Josef Beiglböck (Kl. 5495,
E-Mail: beiglboeck@edvz.tuwien.ac.at)

Die Aufnahme des Produktionsbetriebes ist für Mitte Februar 1996 geplant, Verzögerungen können aber durch Lieferprobleme der FE-Pakete (Software-Lizenzen) eintreten.

Der Schwerpunkt des Einsatzbereiches liegt vor allem bei der Lösung von großen Problemen, für die FE-Pakete wie ABAQUS, ANSYS usw. eingesetzt werden. Wir möchten darauf hinweisen, daß ein System dieser Größenordnung nicht für die Abhaltung von Lehrveranstaltungen und Übungen und für "Kleinjobs" zur Verfügung steht, sondern daß diese Ressourcen jenen Benutzergruppen vorbehalten sind, die große und komplexe Probleme zu bearbeiten und zu lösen haben.

Informationen über den Betrieb des Rechners erteilt das Operating (Kl. 5830) oder sind unter URL:http//info. tuwien.ac.at/edvz/zserv/ abrufbar, Störungsmeldungen bitte an: operator@edvz.tuwien.ac.at.

Für Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung (Kl. 5815, E-Mail: berger@edvz.tuwien.ac.at), aktuelle Informationen über die neuen Applikationsserver finden Sie auch unter URL:/museum/edvz/ zserv/ .


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 18, Februar 1996