Silicon Graphics Software-Server

Jadwiga Rogl

Heutzutage erfordert eine moderne Arbeitsumgebung einen Server, der eine große Anzahl von Clients, die wiederum auf eine große Datenmenge häufig zugreifen, administriert. Es wird nach einem System verlangt, das enorme I/O Anfragen "managen" kann - und nicht nach einer "just modified" Workstation. Das System, daß als "file server" agiert, muß schnell, effizient und zuverlässig sein, schnelle Response-Zeiten und eine (fast) real-time Performance aufweisen. In den letzten Monaten des vergangenen Jahres wurde ein Konzept für die österreichweite Bereitstellung der IRIX Campus Software für Universitäten erfolgreich realisiert.

Mit Anfang dieses Jahres steht nun der neue SGI-Server (sgi.tuwien.ac.at) im Einsatz.

Relevante Eigenschaften

Der Server der Type SGI Challenge S ist eine mit einem R4400SC Prozessor ausgestattete Maschine. Durch seine speziell für Server-Dienste konzipierte Hardware (Bus-Architektur, Disk-Controller und Netzwerk-Performance) ist er nicht nur zeitgemäß sondern auch eine zukunftsorientierte Investition. Die Hardware-Konfiguration besteht aus:

1 x 200 MHz IP22 Processor
FPU: MIPS R4010 Floating Point Chip
CPU: MIPS R4400 Processor
On-board serial ports: 2
On-board bi-directional parallel port
Data cache size: 16 KBytes
Instruction cache size: 16 KBytes
Secondary unified instruction/data cache size: 1 MByte
Main memory size: 64 MBytes
Integral ISDN: Basic Rate Interface
Integral Ethernet: ec3
Integral Ethernet: ec0
Integral SCSI controller 5: Version WD33C95A, differential
Integral SCSI controller 4: Version WD33C95A, differential
Disk drive: unit 2 on SCSI controller 4
Integral SCSI controller 0: Version WD33C93B
CSI Disk drive

Als externer Massenspeicher wurde an die Challenge S eine Vault L Storage Box mit einer 4.3GB FWD (fast, wide and differential) SCSI-Disk angeschlossen. Der derzeit vorhandene Plattenplatz beträgt 1 GByte (System-Disk) + 4.3 GByte (die Campus- Software) und wird demnächst erweitert werden müssen.

Bei gleichzeitiger Berücksichtigung folgender, wesentlicher Kriterien der Software- Distribution, wie:

wurde das Angebot folgender Dienste bereits realisiert:

Ferner wird erwogen (je nach Bedarf und in Abhängigkeit von der Netzwerk-Performance), dieses Angebot um folgende Features zu erweitern:

Vorhandene Datenstruktur

Die vorhandene Campus-Software wurde auf dem Server so organisiert, daß die einzelnen Verzeichnisse den Inhalt und die Struktur der auf den CDs gelieferten Software abbilden. Die Namen der Directories entsprechen jenen der CD-Bezeichnungen. Diese Struktur wird ebenfalls abgebildet, wenn Informationen über einzelne Produkte (releasenotes) über WWW erfragt werden.

Folgende Software wird derzeit angeboten:
Desktop_Special_Edition_1.0
European_Language_Modul_1.3
IRIX_5.3_for_Indy_100- 200MHz
IRIX_6.1
NFS_5.3
Support_Adv.Support_Lib.9_95
Varsity_5.3_dvlp_pkg_update
Varsity_dvlp_pkg_update.9_95
WebForce_1.1.1
Patches_9-95

Direktinstallation

Die Software-Distribution erfolgte bisher ausschließlich über CDs (immer ein Satz !) und DAT-Tapes, da kein entsprechender Server vorhanden war. Mit diesem neuen Server ist die Software-Installation rudimentär vereinfacht. Ein jeder (allerdings "vernetzter") autorisierter SGI-Benutzer kann auf die vorhandene Software zu jedem beliebigem Zeitpunkt zugreifen, indem er beim Aufruf der Installationsprozedur lediglich die Adresse des Servers und den Namen des Verzeichnisses angibt.

Allerdings erfolgt der von SGI verwendete Installation-Mechanismus über die sog. "remote shell". In der Testphase des Servers haben wir feststellen müssen, daß der Install-Modus doch ein beträchtliches Security-Loch darstellt. An dieser Stelle möchte ich mich gerne bei den Kollegen Günter Houdek und Walter Selos für eine ausgeklügelte Lösung, die diesen Sachverhalt beseitigt, herzlich bedanken.

Das Vorhandensein des Servers gewährleistet den (vernetzten) SGI-Benützern schnellen und unabhängigen (von anderen SGI-Benützern) Zugriff auf die Varsity-Software. Trotzdem gibt es in diesem Pool einige Items, die eine eigene Lizenz benötigen. Diese muß (ob temporär oder permanent) direkt bei SGI-Austria angefordert werden, was eine Verzögerung in der Verwendung der Software zur Folge hat. Wir sind bemüht, diesen Umstand mit SGI-Austria konstruktiv anzugehen und einen Weg zu finden, der uns diese Verzögerung zu minimieren hilft.

Aktuelle Informationen gibt es unter URL:http:// iuinfo.tuwien.ac.at/sgi-support.html.


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 18, Februar 1996