Ausbau von TUNET

Manfred Siegl

Unser TUNET wächst und wächst und wächst ...

Die Anzahl der an TUNET angeschlossenen Endgeräte stieg vom März 1995 bis März 1996 um weitere 20% auf insgesamt 4042 an.

Verteilung der Rechner nach Fachgruppen

Diese quantitative Steigerung war nur möglich durch die Installation einer entsprechenden Verkabelung. Einerseits waren bisher weiße Flecken auf der TUNET-Landkarte zu schließen, andererseits galt es, in Umbau- und Adaptierungsbereichen eine neue Verkabelung herzustellen.

Aber nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ stiegen die Anforderungen an TUNET. Die Leistungsfähigkeit der Endgeräte stieg und immer häufiger werden Applikationen eingesetzt, die wesentlich höhere Anforderungen an das Netz stellen als es in der Vergangenheit der Fall war. Der Durchsatz einer Datenübertragung wird unter anderem durch die verwendete Netztechnologie sowie durch die Anzahl der Endgeräte, die sich ein shared media, wie es bei Ethernet der Fall ist, teilen müssen, bestimmt. Durch den Einsatz geeigneter Kommunikationsgeräte (Switches, Router) kann die verfügbare Bandbreite für ein Endgerät erhöht werden.

Die Aktivitäten im Zuge des Ausbaus umfaßten im wesentlichen zwei Bereiche: Installation von Kabeln, sowohl im Backbone als auch zum Arbeitsplatz, und die Verbindung der Kabel durch Kommunikationsgeräte, Repeater, Switches und Router. Im Zuge der Installation der Kabel war häufig ein geeignetes Tragsystem (Rohre, Tassen und Wandkanäle) zu installieren, da die vorhandenen Rohre die neuen Kabel nicht aufnehmen konnten. Ein Twisted Pair-Kabel hat einen Durchmesser von etwa 8,6 mm.

In Zahlen ausgedrückt umfaßten die Investitionen 1995:
TUNET Anschlußpunkte540 Doppeldosen mit je 2 x RJ45-Buchse
Verteilerräume 25 Räume
Twisted Pair-Hubs40 Stück mit je 12 bzw. 24 Anschlüssen
Ethernet-Switches 8 Stück mit je 8 bzw. 12 Anschlüssen
Glasfaser-Kabel im Backbone3,3 km
Twisted Pair-Kabel im Arbeitsplatzbereich20 km
Kabelkanal und Kabelrinne 380 m
Installationsrohre bzw. -schläuche 1050 m

Alle Repeater und Switches sind mit SNMP-fähigem Management-Agent ausgestattet. Dadurch wird die Erkennung von Störungen und deren Behebung wesentlich beschleunigt (siehe "Aspekte des Netz-Managements im TUNET", PIPELINE Nr. 12).

Die Errichtung eines Etagenverteilers inkl. der Installa-tion eines Glasfaserkabels zur Backbone-Anbindung kostet etwa inkl. MwSt. öS 65.000,-. Die Herstellung der Verkabelung eines TUNET-Anschlußpunktes kostet durchschnittlich inkl. MwSt. öS 5.500,-.

Umgerechnet betragen die Kosten für einen TUNET-Anschlußpunkt durchschnittlich inkl. MwSt. öS 12.000,-. In diesem Betrag sind die Verkabelungsarbeiten im Endgerätebereich als auch die erforderlichen Installationen im Backbone sowie die Kommunikationsgeräte enthalten. Im Zuge der Installationen 1995 wurde eine Anpassung des Standortverteilers am Karlsplatz vorgenommen, sowie Gebäudeverteiler bzw. Etagenverteiler in folgenden Bereichen errichtet:

Hauptgebäude: Panigltrakt 1. Stock und 3. Stock, Mitteltrakt Stiege III 2. Stock und 3. Stock,Mitteltrakt Stiege IV Keller, 2. Stock, 3. Stock und 5. Stock,Haupttrakt Stiege II 2. Stock, Karlstrakt 3. Stock
Resselgasse 3: 3. Stock
Chemiehochhaus: 1. Stock
Gumpendorferstraße 1A:Keller,, 1. Stock bis 3. Stock und 5. Stock
Gußhausstraße 25:1. Stock
Gußhausstraße 27-29:Favoritner Trakt 5. Stock,Toreinfahrt 3. Stock
Gußhausstraße 28:Keller
Gußhausstraße 30: 1. Stock
Freihaus:Turm B 6. Stock und 10. Stock,Turm C 2. Stock
Porrhaus: 2. Stock

Alle neu errichteten Verteilerräume wurden mit Glasfaser-Kabeln verbunden. Die dabei eingesetzten Kabel beinhalten 12 MultiMode-Fasern und 12 SingleMode-Fasern.

In den Bereichen

Hauptgebäude:Panigltrakt 1. Stock bis 4. Stock, Mitteltrakt 3. Stock und 4. Stock, Haupttrakt 3. und 4.Stock, Karlstrakt 3. Stock
Chemiehochhaus:1. Stock
Gumpendorferstraße 1A: Erdgeschoß,, 1. Stock und 2. Stock
Gußhausstraße 27-29: Gußhaustrakt 2. Stock, Favoritner Trakt 5. Stock, Toreinfahrt 3. Stock
Gußhausstraße 25:Erdgeschoß, 1. Stock und 2. Stock
Freihaus:6. Stock Turm B
Porrhaus: 2. Stock
Argentinierstraße 8: Erdgeschoß und 3. Stock

wurden vom jeweiligen Etagenverteiler sternförmig Twisted Pair-Kabel zu den Arbeitsplätzen verlegt. Die dabei eingesetzten Kabel sind für Übertragungsfrequenzen bis 300 MHz geeignet. Es handelt sich dabei um Kabel, bestehend aus 4 Paaren, jedes mit einer Aluminiumfolie geschirmt und über alles gemeinsam einen Kupfergeflechtschirm (Type STP-C). Diese Kabel sind für Hochgeschwindigkeitsnetze geeignet.

Im Standard EN50173 bzw. ISO/IEC 11801 wird die strukturierte Verkabelung definiert. Gemäß diesem Stan-dard wurde die Verkabelung an der TU Wien errichtet. Die Struktur dieser Art der Verkabelung ist in folgendem Bild zu sehen.

Strukturierte Verkabelung

Von einem Gebäudeverteiler (GV) aus werden Etagenverteiler (EV) via Glasfaserkabel (LWL-Kabel) angebunden. Von den Etagenverteilern aus werden via Twisted- Pair-Kabel die Arbeitsplätze erschlossen. Die maximale Länge der Twisted Pair-Kabel ist mit 90m beschränkt. Entsprechend dicht sind die Etagenverteiler anzuordnen. Die Gebäudeverteiler sind via Glasfaserkabel mit einem Stand-ortverteiler (SV) verbunden. Die zentralen Gebäude der TU Wien sind in die vier Standorte Hauptgebäude und Karlsgasse, Getreidemarkt, Gußhau

Durch diese Installationen wurde die Kabel-Infrastruktur an der TU Wien derart ausgebaut, daß Hochgeschwindigkeits-Netze (z. B. 100BaseT, FDDI und ATM) bis zum Arbeitsplatz hin errichtet werden können.


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 19, Juni 1996