Acrobat Pro: Publishing im PDF-Format

Irmgard Husinsky

Nach der Seitenbeschreibungssprache PostScript, die heute als Standard für die Ansteuerung von Druckern und anderen Ausgabegeräten gilt, hat Adobe das Portable Document Format (PDF) entwickelt und auf den Markt gebracht. PDF erlaubt einen universellen Austausch von Dokumenten mit unverändertem Layout, unabhängig von Betriebssystem und Anwendungsprogramm. Inzwischen sieht man immer mehr PDF-Files im World Wide Web. Adobe verfolgt dabei die Politik, den Reader kostenlos zur Verfügung zu stellen, sodaß jeder die Dokumente lesen kann. Zur Erstellung von PDF-Files benötigt man die entsprechende Software von Adobe (Acrobat).

Nun ist das Paket Acrobat Pro auch als Campuslizenz an der Technischen Universität Wien erhältlich. Institute der TU Wien können das Paket zu einem günstigen Preis von der Abt. Institutsunterstützung des EDV-Zentrums erwerben.

Das PDF-Format

Acrobat Pro

Das Programmpaket Acrobat Pro besteht aus folgenden Teilen:

Acrobat Reader: Bildschirmanzeige und Drucken von PDF-Files sowie Textsuche.

Über WWW kostenlos ladbar ist bereits die Version 3.0 (http://www.adobe.com/ oder lokaler Mirror http://gd.tuwien.ac.at/publishing/adobe/acrobatreader/). Die aktuelle Version 3.0 in Verbindung mit Netscape ab Version 3 bietet den Vorteil, daß bei Aufruf eines PDF-Dokuments Acrobat Reader nicht mehr als externer Viewer gestartet wird. Das PDF-Dokument wird im Netscape-Fenster angezeigt, wobei die Werkzeugleiste des Readers sichtbar wird.

Bemerkung: Auch mit der neuesten Version von Ghostscript/GSView können die meisten PDF-Files dargestellt und gedruckt werden.

PDF-Writer: ist ein Druckertreiber, der PDF-Format erzeugt. Damit werden alle Applikationen, die drucken können, PDF-fähig.

Acrobat Distiller: konvertiert PostScript-Dateien in PDF-Dokumente. Der Distiller muß auf jeden Fall anstelle des PDF-Writers verwendet werden, wenn im Dokument eingebettete EPS-Graphiken vorkommen und Hypertext-Funktionen verwendet werden.

Acrobat Exchange: erlaubt die Bearbeitung von PDF-Dokumenten, wie z.B. Erstellung von Bookmarks, Thumbnails, Links, Notes etc.; Löschen oder Einfügen von Seiten oder Dokumenten.

In Acrobat Pro nicht enthalten ist Acrobat Capture, das PDF-Dokumente direkt aus gescannten Papiervorlagen erzeugen kann.

Erstellen und Verarbeiten von PDF-Files

Einsatzmöglichkeiten von PDF

Im Bereich des Electronic Publishing im WWW sowie auf anderen Medien , wie z.B. CD, bietet sich das PDF-Format an für

Beim Publishing im WWW hat das PDF-Format gegenüber HTML den Vorteil der exakten graphischen Wiedergabe des Ursprungsdokuments bei jedem Empfänger. Das Original-Layout bleibt erhalten. Die Erstellung von PDF-Dokumenten ist  recht einfach. Jedes Programm, das Drucken kann, kann praktisch auch PDF-Dokumente erzeugen.

Einige Gedanken zum Layout von PDF-Dokumenten: Dokumente, die hauptsächlich am Bildschirm angezeigt werden, sollten ein bildschirmgerechtes Layout aufweisen, d.h. Verwendung von Querformat, große Schrift, Hypertext-Funktionen (siehe z.B. Online-Hilfe von Acrobat Distiller).

Distiller Online Handbuch
Designed zum Lesen am Bildschirm

Gedruckte Dokumente eignen sich im Original-Layout, zum Durchblättern oder Durchsuchen auf dem Bildschirm, zum gezielten Ausdrucken (Print on Demand), siehe z.B. New York Times Fax).

New York Times Fax (http://nytimesfax.com/)
Designed für Print on Demand

Beispiel

Die HTML-Repräsentation der PIPELINE im WWW ist strukturiert in Home-Page mit Inhaltsverzeichnis und einzelne Artikel (/museum/pipeline/). Mit der PIPELINE Nummer 20 habe ich begonnen, im WWW auch einen PDF-File mit der gesamten elektronisch erstellten PIPELINE zur Verfügung zu stellen. Das PDF-Dokument entspricht nicht ganz der gedruckten Version, da z.B. die Firmenanzeigen fehlen, eignet sich jedoch gut, um einzelne Seiten aus der PIPELINE bei Bedarf auf Papier zu bringen. Das PDF-Dokument wurde mit Acrobat Exchange aus mehreren mit Acrobat Distiller aus PostScript-Files erzeugten PDF-Files zusammengestellt und mit Thumbnails und Bookmarks (Inhaltsverzeichnis) versehen. Im Acrobat Reader kann die entsprechende Ansicht gewählt werden.

Das PDF-Dokument der PIPELINE 20 ist knapp über 1/2 MB groß, während die Ausgangs-PostScript-Files etwa 37 MB benötigten (vor allem wegen der eingebetteten Graphiken). Dafür müssen längere Zeiten für das Drucken in Kauf genommen werden.

PIPELINE-Seite und Bookmarks

PIPELINE-Seite und Thumbnails

Noch ein Hinweis.: Eine gute Einführung in PostScript und PDF sowie viele Tips und Tricks zur Verwendung liefert das Buch: Die PostScript & Acrobat-Bibel von Thomas Merz, Thomas Merz Verlag, München (1996).

Weitere Software von Adobe im Campus

Im kürzlich abgeschlossenen Campusvertrag mit Adobe sind auch folgende Programme für Institute der TU Wien lizenziert: PageMaker (Layoutprogramm), Illustrator (Illustrationswerkzeug), Photoshop (Digitale Bildbearbeitung) und Premiere (Videoproduktion).


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 21, Februar 1997