Novell-Unterstützung

Andreas Astleitner

Novell (Intra)Netware und/oder MS Windows NT?

Diese Frage kann und will ich auch nicht einfach mit ja oder nein beantworten. Das muß jeder Anwender nach Klärung seiner Anforderungen selbst entscheiden. Ich kann lediglich einige Möglichkeiten der Koexistenz beider Systeme von Novell-Seite aus darlegen:

1. Kombination Netware-Server 4.11
und NT-Workstation 4.0

Dies ist meiner Meinung nach eine der leistungsfähigsten Kombinationen, vereint sie doch die Vorteile beider Systeme. Dazu gibt es einmal den (Intra)Netware-Client für NT. Damit  ist es möglich, sich (mit voller NDS-Unterstützung) in einem Netware-Netz anzumelden.

Was mache ich aber als Systemadministrator, wenn ich x User und y NT-Arbeitsplätze habe, wobei y<x und alle x auf (fast) allen y gleiche Arbeitsumgebungen vorfinden sollen. In der Vergangenheit war das gleichbedeutend mit: entweder alle x auf allen y als User anlegen (:-() bzw. einen NT-Server als PDC (Primary Domain Controller) aufsetzen, welcher die User-Verwaltung übernimmt. Seit einigen Monaten gibt es allerdings von Novell den Workstation-Manager. Dabei wird auf der NT-Workstation der (Intra)Netware-Client für NT installiert und auf zumindest einer Workstation der Workstation-Manager. Damit können nun User angelegt (in der NDS !) und Rechte/Ressourcen zugewiesen werden. Außerdem wird ein Verzeichnis definiert, wo das NT-Profile abgelegt wird. Loggt sich nun ein User an der NT-Maschine in die NDS ein, so wird das entsprechende Profile gesucht und mit diesen Angaben der User an der Workstation (nur für die Dauer der Session) angelegt. Nach Beendigung der Arbeit (beim Ausloggen) wird der Benutzer an der Workstation wieder entfernt.

Noch schöner wird die Sache allerdings, wenn jeder Benutzer andere Software verwenden soll/darf/muß. Dazu gibt es den NAL – Novell Application Launcher. Bei diesem kann ich über (die NDS) festlegen, welche Software vom jeweiligen User benutzt werden darf. Der NAL kann auf zwei Arten eingesetzt werden: Entweder als extra Ordner-Icon auf dem NT-Desktop – beim Öffnen des Odners sieht der User die freigegebene Software – oder als kompletter Ersatz für den NT-Programm-Manager/Desktop – der User sieht NUR die freigegebene Software. Sollte die Software beim Installieren Einträge in der Registry machen (wie z. B. WinWord, Excel, ...), so sind diese Einträge im allgemeinen user-abhängig. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist beim NAL ein Snap-Shot-Utility dabei, welches die Änderungen der Registry mitprotokolliert. Beim Abmelden des Users wird daher diese Datei auf die ursprünglichen Einstellungen zurückgesetzt – d.h. ich kann eine Serverinstallation der Softwareprodukte durchführen, die Benutzerinstallation wird am Novell-Server abgelegt und die relevanten Änderungen der Registry werden beim Anmelden des Users durchgeführt und beim Abmelden wieder zurückgesetzt. Dies bedeutet aber auch, nicht mit dem User mitgehen zu müssen und auf allen Maschinen, auf denen er (irgendwann einmal) arbeitet, die Benutzerinstallation durchführen zu müssen, sondern es genügt auf einer Maschine.

Wem auch das zuviel Aufwand ist bzw. wo dies aus räumlichen Gegebenheiten nicht möglich ist, der kann, wiederum über die NDS, sowohl eine Erstinstallation als auch Updates beim ersten Anmelden des Users automatisch durchführen lassen. Das System überprüft dann, ob die jeweilige im NAL eingetragene Software schon installiert vorhanden ist, und startet, wenn notwendig, die Setup-Routinen.

2. Mischumgebung Netware-Server 4.11
und NT-Server 4.0

Auch dafür hat Novell eine Lösung: anstatt auf beiden Plattformen die User anlegen zu müssen, gibt es den NDS-Manager für NT: Einfach in NDS einloggen, User anlegen und Rechte am NT-Server-Objekt definieren.

In letzter Minute habe ich von einem noch schöneren Produkt erfahren, welches im Oktober/November das Licht des Marktes erblicken wird; und zwar NDS für NT. Dabei wird der NT-Server mit NDS ausgestattet und ermöglicht eine Userverwaltung via NDS ohne einen Novell-Server. MS-Exchange u.a. lassen sich damit ebenfalls über NDS verwalten.

Mit Ausnahme des Letztgenannten sind alle anderen Produkte für lizenzierte Institute frei. NDS für NT wird ein eigenes Produkt werden und über den MLA-Vertrag zu beziehen sein.

Noch Fragen? Sie erreichen mich entweder unter Tel. 504-14-31/15 bzw. via Mail unter ast@novell.tuwien.ac.at. Oder Sie schauen einfach am Server vorbei:

http://novell.tuwien.ac.at/

Die Informationen werden dort immer mehr.


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 23, Oktober1997