Der neue Applikationsserver Strömungsdynamik

Peter Berger, Josef Beiglböck

Im Frühjahr 1997 wurde eine Projektgruppe bestehend aus den Hauptanwendern von Finite Elemente- und Finite Volumen-Software und dem EDV-Zentrum gebildet und mit der Vorbereitung einer Ausschreibung für einen „Applikationsserver für Strömungsdynamik“ (CFD-Computational Fluid Dynamics-Server) beauftragt.

Im Sommer 1997 wurde eine EU-weite öffentliche Ausschreibung durchgeführt, an der sich vier Firmen beteiligten. Als maximaler Finanzrahmen standen öS 6.500.000.- zur Verfügung. Der Zuschlag wurde am 14. 10. 1997 der Firma DIGITAL für ein System AlphaServer 8400 5/625 mit 6 Prozessoren und 6 GByte Hauptspeicher erteilt. Im Sommer 1998 wird kostenlos ein Prozessor-Upgrade auf 6 Prozessoren der Type 21264 durchgeführt werden. Ausschlaggebend für den Zuschlag war die Tatsache, daß die Laufzeiten der Benchmarkjobs auf den neuen Prozessoren 21264 mehr als eine Verdopplung der Gesamtrechenleistung im Produk- tionsbetrieb erwarten lassen.

Die Lieferung erfolgte Ende Dezember 1997, der Benutzerbetrieb wurde am 12. 1. 1998 aufgenommen. Dieser Applikationsserver, auf dem vor allem Softwarepakete aus dem Bereich der Strömungsdynamik laufen (CFX, FIDAP, FLUENT), ermöglicht den Instituten der TU Wien die Lösung von komplexen Aufgabenstellungen mit diesen Softwarepaketen.

Beschreibung der Hardware

Das System DEC 8400 5/625 ist mit 6 Prozessoren (DECchip 21164A) mit einer Taktrate von 612 MHz ausgestattet, wobei jeder Prozessor über 4 MB Cache verfügt. Über ein schnelles und leistungsfähiges Bussystem (Systembus mit 2,4 GByte/s) greifen die Prozessoren auf ein Shared Memory von 6 GB zu. Das I/O-System besteht aus einem I/O-Board, an dem 5 SCSI-Controller (1x SCSI-2, 4x SCSI-2 ultra-fast&wide differential) angeschlossen sind. An diesen Controllern sind 9 Stück 4 GB Platten (für System, Swap, Scratch, Temp und für die Applikationen) sowie ein CD-ROM Laufwerk angeschlossen. Ein RAID-Controller mit 28 GB netto (8 x 4 GB Platten bei RAID 5, alle uf&w) ist für den Home-Bereich vorgesehen. Ein schnelles Tape (TZ89, DLT-Technologie) mit 70 GB Speicherkapazität ist für die Datensicherung vorhanden. Über je einen Ethernet- und ATM-Controller ist die Verbindung zum TUNET realisiert.

Zusammenfassung:

6 Prozessoren  DECchip 21164A  612 MHz      
6 GB Hauptspeicher
28 GB Plattenspeicher für /home  (RAID 5)
8 GB Plattenspeicher für /tmp    
12 GB Plattenspeicher für /scr1
4 GB Plattenspeicher für /appl
CD-ROM Laufwerk
TZ 89 (DLT Bandstation, 70 GB)
Ethernet und ATM-Interface

Betriebssystem und systemnahe Software

Digital UNIX (OSF/1) Version 4.0B
Connect:Queue (Sterling NQS) Version 2.5
C-, Fortran77 und Fortran90 Compiler
(Digital Campus Vertrag)
TCP/IP mit X11, Rel. 6, Motif 1.2

Anwendersoftware

CFX Vers. 4.1C
FIDAP Vers. 7.62
FLUENT Vers. 4.4.7

Batchsystem

Folgende Jobklassen (Queues) sind konfiguriert:

Queue

Nice Value

CPU Time
Limit (s)

Memory Limit (GB)

File
Limit (GB)

Jobs/
Queue

Jobs/
User

interaktiv

20

  2.000

2

2

-

-

short

21

20.000

2

2

5

2

long

22

100.000

2

4

5

2

xlong

23

600.000

2

4

3

2

Netzzugang

Der Applikationsserver wird über ATM und Ethernet an das lokale Netzwerk der TU Wien angeschlossen und kann mit den gängigen TCP/IP Protokollen wie telnet, ftp, rlogin und X11 erreicht werden. Der Hostname ist

cfd.zserv.tuwien.ac.at

Disk Quotas

Quotas für /home werden laut Betriebsmittelansuchen gesetzt, für /scr1 pro User 1 GByte.

Leistungsklasse

SPECfp95:   20.8 (ein Prozessor)
SPECint95: 18.4 (ein Prozessor)
Linpack TPP (1000 x 1000): 764 Mflop/s

Alpha 21264: über 50 SPECfp95
über 30 SPECint95

Benutzungsberechtigung

Ansuchen um Betriebsmittel sind im Sekretariat des EDV-Zentrums (Kl. 5481) oder bei Herrn Anton Roza (Kl. 5824, E-Mail:roza@edvz.tuwien.ac.at) erhältlich. Bitte vergessen Sie nicht, eine kurze Projektbeschreibung mit den wichtigsten Projektdaten (Dauer, Ressourcenabschätzung, Softwareanforderungen usw.) beizulegen.

Systembetreuung

Josef Beiglböck Kl. 5495
E-Mail: beiglboeck@edvz.tuwien.ac.at
Helmut Mastal Kl. 5816
E-Mail: mastal@edvz.tuwien.ac.at

Der Schwerpunkt des Einsatzbereiches liegt vor allem bei der Lösung von großen Problemen, für die CFD-Pakete eingesetzt werden. Wir möchten darauf hinweisen, daß ein System dieser Größenordnung nicht für die Abhaltung von Lehrveranstaltungen und Übungen und für „Kleinjobs“ zur Verfügung steht, sondern daß diese Resourcen jenen Benutzergruppen vorbehalten sind, die große und komplexe Probleme zu bearbeiten und zu lösen haben.

Informationen über den Betrieb des Rechners erteilt das Operating (Kl. 5830) oder sind unter http//info.tuwien.ac.at/edvz/zserv/abrufbar, Störungsmeldungen bitte an:operator@edvz.tuwien.ac.at. Für weitere Fragen und Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung.


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 24, Februar 1998