Neues vom Wählleitungszugang zur TU Wien

Johannes Demel

Online-Tarif

Seit 1. November 1997 kann der Wählleitungsanschluß der TU Wien auch über den sogenannten „Online- Tarif“ der PTA erreicht werden.

Zur Inanspruchnahme des günstigen Online-Tarifs ist eine eigene Telefonnummer zu wählen, und zwar

07189 - 15893

Diese Nummer ist statt der bisherigen Nummer 01/ 58932 xx zu wählen. Die alte Nummer bleibt weiterhin bestehen, aber ohne Online-Tarif. Die Nummer kann sowohl für analoge Modems als auch für ISDN Terminaladapter/Interfaces verwendet werden (wird automatisch erkannt).

Der Online-Tarif unter der neuen Telefonnummer kann jedoch nur dann in Anspruch genommen werden, wenn man im Umkreis von ca. 50 km um Wien anruft. Konkret gilt er für Telefon-Nummern mit folgender Vorwahl (laut Liste der PTA, kann sich ändern):

01, 0214*, 0216*, 0217*, 02212-02216, 0223*, 02242-02249, 02252-02259, 02262-02269, 02271-02279, 02282-02289, 0253*, 0257*, 0262*, 0263*, 0267*, 0268*, 0277*, 0295*

Weiters ist zu beachten, daß der Online-Tarif nur bei Anschluß an ein digitales Wählamt möglich ist. (Die Erstellung einer Auflistung der Anrufe für analoge Ämter durch das EDV-Zentrum zur Rückverrechnung durch die PTA ist aus technischen und organisatorischen Gründen nicht möglich.)

Laut den Bedingungen der PTA darf der Online-Tarif nicht für „Voice over IP“ verwendet werden.

Laut PTA-Mitteilungen Nr. 30/97 vom 7. 10. 1997 (auch online unter http://www.pta.at/fr/service/agb/index-fr.html verfügbar) kostet der Online-Tarif je nach Tageszeit und Wahl des Tarifs des Fernsprechanschlusses pro Minute (in Schilling inkl. MWSt.):

 

Tagestarif 1

Tagestarif 2

Spartarif

Superspartarif

Minimumtarif

0,56

0,56

0,19

0,19

Standardtarif

0,53

0,53

0,18

0,18

Geschäftstarif 1

0,50

0,50

0,17

0,17

Geschäftstarif 2

0,47

0,47

0,16

0,16

In Wirklichkeit verrechnet die PTA die Gebühren aber nicht nach Minuten sondern nach Tarifimpulsen (bisher .80 Schilling inkl. MWSt., alle 72 Sekunden ein Impuls) – es gibt keine Impulsteile!

Eine Tarifeinheit kostet seit 1. 11. 1997 je nach Grund- tarif des Anschlusses:

 

Netto

Brutto (inkl. MWSt.)

Minimum-Tarif

0,93

1,116

Standard-Tarif

0,88

1,056

Geschäftstarif 1

0,83

0,996

Geschäftstarif 2

0,78

0,936

Die Multiplikatoren (Faktor) bzw. Impulsfolge (Imp) sind von der Tageszeit abhängig:

 

Tagestarif 1
Faktor Imp

Tagestarif 2
Faktor Imp

Spartarif
Faktor Imp

Superspartarif
Faktor Imp

ONLINE

 0,6  120 sec

0,6   120 sec

0,2    360 sec

0,2    360 sec

Dies bedeutet also, daß z.B. die ersten 2 Minuten beim Tagestarif 1 mit Standard-Tarif 1.056 Schilling kosten. Auf Grund der Tarifierung nach Impulsen kosten aber z.B. auch die ersten 10 Sekunden 1.056 Schilling! Der Online-Tarif zahlt sich daher erst bei längeren Verbindungen aus (mehr als 2 Minuten am Tag, mehr als 6 Minuten am Abend / in der Nacht). Insbesondere für die kurzen pop-Sessions bewirkt der Online-Tarif keine Verbilligung ! Zu beachten ist, daß zur Connect-Zeit insbesondere bei analogen Modems auch die Zeit zum Aushandeln der Geschwindigkeit zwischen den beiden Modems zählt (typisch 30 - 45 Sekunden!).

Nach der Einführung des Online Tarifs ist ein Engpaß bei den Wählleitungszugängen ab ca. 18 Uhr entstanden. Es wurde daher, als dies ersichtlich war, Anfang November ein weiterer Multi-ISDN Anschluß mit insgesamt 30 Kanälen bei der PTA bestellt. Nach dieser Aufstockung würden dann 120 Kanäle zur Verfügung stehen. Leider kann die PTA mangels Geräten den Anschluß erst Anfang Februar 1998 realisieren. Eine weitere Aufstockung ist bereits geplant.

Die Bestellung dieses Anschlusses erfolgte erst im November, da die Frage, ob der Online-Tarif überhaupt kommt bzw. ob er dann auch für die Universitäten möglich ist, erst im Oktober von der PTA entschieden wurde. Weiters war auf Grund der Auslastungszahlen eine Reserve von ca. 30 Kanälen bisher vorhanden.

Eine Modellrechnung mit den Connect-Zeiten von Oktober 1997 hat ergeben, daß diese 120 Kanäle eigentlich ausreichen müßten. Der Online-Tarif bringt in Summe eine Kostenreduktion auf Benutzerseite von etwa 50 %. Wenn man davon ausgeht, daß das Verhalten (Verteilung über den Tag) gleich bleibt und die Benutzer weiterhin den gleichen Schillingbetrag für den Internetzugang aufwenden, steigt die Anzahl der gleichzeitig verwendeten Leitungen auf das Doppelte. Da im Oktober aber zu Spitzenzeiten maximal 50 bis 60 Leitungen gleichzeitig aktiv waren, wäre der neue Bedarf 100 bis 120 Leitungen.

Aufrüstung auf 56 kBit/s

Anfang November 1997 wurden die Modems aller Wählleitungszugänge aufgerüstet, sodaß jetzt Geschwindigkeiten bis 56 kBit/s unterstützt werden. Unsere Modems unterstützen das Herstellerprotokoll K56flex. Auf Grund der technischen Randbedingungen ist es nicht möglich, das dazu inkompatible Herstellerprotokoll X2 des Modemherstellers US Robotics zu unterstützen. Ein einheitlicher Standard  (v.pcm) für 56 kBit/s ist in den entsprechenden ITU-Gremien derzeit in Verhandlung.

56 kBit/s ist die maximal erreichbare Geschwindigkeit, die Sie z.B. auf Grund schlechter Telefonleitungen und anderer Einflüsse möglicherweise nie erreichen werden. 56 kBit/s können Sie auch bei analogen Wählämtern nicht verwenden. So haben die Benutzer, die bereits ein Modem mit K56flex Unterstützung haben, stabil bisher nur 52 kBit/s maximal erreicht.

Information zu K56flex und Modems etc. finden Sie unter http://www.k56.com

Unsere Modems unterstützen jetzt folgende Modemprotokolle:

unterstützte Modulation:
Rockwell/Lucent K56flex at 56000 to 32000 bps in 2000 bps increments
ITU-T V.34 Annex 12 at 33600 and 31200 bps
ITU-T V.34 at 28800, 26400, 24000, 21600, 19200, 16800, 14400, 12000, 9600, 7200, 4800, and 2400 bps
ITU-T V.32bis at 14400, 12000, 9600, 7200, and 4800 bps
ITU-T V.32 at 9600 and 4800 bps
ITU-T V.23 in two modes: split speed and half-duplex 1200 bps
ITU-T V.22bis at 2400 bps
ITU-T V.22 at 1200 and 600 bps
ITU-T V.21 at 300 bps
Bell 212A at 1200 bps
Bell 103A at 0 to 300 bps

Protokolle:
MNP 2-4 Error Correction
ITU-T V.42 Error Correction
MNP 5 Data Compression
ITU-T V.42bis (1K nodes) Data Compression

Probleme bei neuen Posttelefonen

Etliche Benutzer (auch anderer Service-Provider) berichten davon, daß die neuen derzeit von der PTA bei Neuerrichtung von Anschlüssen installierten Telefonapparate der Type T95 Probleme in Zusammenhang mit Modems machen. In diesem Fall hilft es, das Telefon vor/während einer Modemsession einfach abzustecken.


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 24, Februar 1998