Studenten Software Service

Bernhard Simon

Seit dem Wintersemester 1999/2000 ermöglicht der Zentrale Informatikdienst den Studierenden an der TU Wien - als erster Universität in Österreich - den Bezug diverser Software zu äußerst günstigen Preisen. Dieses Service, das von der TU Wien stark subventioniert wird, hat großen Zuspruch gefunden. Im Folgenden werden die Voruntersuchungen, die Realisierung, das Angebot und die Erfahrungen zu diesem Service ausgeführt.

Evaluierung

Zum Zeitpunkt, als im Jahr 1999 ernsthaft an die Einführung eines "Studenten Software Service" (SSS) gedacht wurde, stellte die Abteilung Standardsoftware im Bereich der Distribution kostenpflichtiger Software mit den beiden Diensten "Campus Software Service" (CSS) und "Plattform Software Service" (PSS) ihre Leistungen hauptsächlich den Instituten und Verwaltungseinrichtungen der TU Wien zur Verfügung. Im Laufe der letzten Jahre hat sich dabei ein gut funktionierendes System etabliert, das Bestellung, Bezug, Wartung und Verrechnung der verschiedensten Produkte zum Großteil automatisiert und servergestützt (Datenbank, Softwaremedien) ab-wickelt.

Um einerseits dem Auftrag des ZID nachzukommen, seine Leistungen nicht nur für Forschung und Administration zur Verfügung zu stellen, sondern auch im Bereich der Lehre den Studenten zugänglich zu machen, andererseits dem Interesse der Studenten nach kostengünstiger Software, die im Rahmen der Ausbildung sinnvoll eingesetzt werden kann, zu entsprechen, wurde - weil auch von einzelnen Firmen die Bereitschaft zur Unterstützung dieses Vorhabens vorhanden war - von der Abteilung Standardsoftware das Projekt "Studenten Software Service" ins Leben gerufen, mit dem Ziel - nach Klärung der dafür notwendigen Voraussetzungen und Schaffung der entsprechenden Rahmenbedingungen - ab dem Wintersemester 1999/2000 Campussoftware in den Softwarekategorien Graphik/Visualisierung, Mathematik, Office Automation und PC Systemsoftware für Studenten anzubieten.

Unter Berücksichtigung der Vorgaben

1.    Jeder Student der TU Wien soll berechtigt sein, Campus Software für Studenten zu beziehen.
2.    Die Studentensoftware sollte (möglichst in vollem Leistungsumfang) zu einem attraktiven Preis angeboten werden.
3.    Der Administrationsaufwand sollte minimal sein (kein zusätzliches Personal).
4.    Bereits bestehende Infrastruktur und Verteilungsmechanismen sollten nach Möglichkeit genutzt werden.

stellte sich sehr bald heraus, dass existierende Mechanismen zur Abwicklung von Geschäftsfällen, wie sie - abgestimmt auf die vorhandenen Strukturen einer Universität (Institute, Personal) - eingerichtet wurden, für die Verteilung der Studentensoftware nur in geringem Maße anwendbar sind. Die wichtigsten Unterschiede in den Problembereichen

zeigten auf, dass eine servergestützte Verteilung der Studentensoftware unter den derzeitigen Voraussetzungen an der TU nicht durchführbar ist.

Der traditionelle Ansatz für die Verteilung von Software (Produktion und Verkauf der Medien) kann - weil eine entsprechende Verkaufsstelle im ZID nicht eingerichtet ist - nur mit externer Unterstützung realisiert werden. In Gesprächen mit der Hochschülerschaft der TU Wien (HTU) stellte sich heraus, dass nicht nur die Bereitschaft zur Zusammenarbeit vorhanden ist, sondern auch mit dem Lehrmittelzentrum (LMZ) die Voraussetzungen und Kapazitäten existieren, Studentensoftware allen Bezugsberechtigten zu verkaufen.

Im Zusammenhang mit der Produktion der Medien wurde untersucht, ob die Produktion - nach Anschaffung entsprechender Geräte - im Haus erfolgen kann, oder besser einer externen Firma übertragen werden soll. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Stückzahlen und der erforderlichen Qualität stellte sich - nachdem eine Firma gefunden wurde, die auch Kleinserien prompt liefern kann - die zweite Variante als sinnvoller heraus.

Wegen der Kosten, die bei der externen Produktion der CDs anfallen, muss sich das Angebot auf jene Produkte beschränken, bei denen der Absatz von großen Stückzahlen (mindestens 1000 pro Version) zu erwarten ist und zu deren Verteilung eine CD ausreicht. In Sonderfällen - wenn ein Produkt, das aus mehreren CDs besteht, auf eine CD zusammengeschnitten werden muss - wird auch eine eingeschränkte Funktionalität in Kauf genommen, jedoch explizit darauf hingewiesen.

Unter Berücksichtigung der angegebenen Bedingungen ergab sich letztendlich folgende Arbeitsteilung als Grundlage für die Realisierung des "Studenten Software Service":

ZID, Abteilung Standardsoftware:

HTU, Lehrmittelzentrum:

Realisierung

Dieser Abschnitt stellt das Studenten Software Service - wie es seit Oktober 1999 läuft - vor, gibt einen Überblick über das aktuelle Softwareangebot und beleuchtet das Service aus der Sicht der Studenten, des Lehrmittelzentrums und des ZID.

Das Studenten Software Service, das vom Zentralen Informatikdienst, Abt.  Standardsoftware in Zusammenarbeit mit der Hochschülerschaft der Technischen Universität Wien (HTU) und zum Teil mit dem Institut für Analysis und Technische Mathematik, Abt. Regelungsmathematik und Simulation angeboten wird, soll den Studenten eine legale Möglichkeit zum Einsatz wichtiger Software bieten und wird von der Technischen Universität entsprechend subventioniert. Die Software hat zumeist den normalen Leistungsumfang und wird den Studenten stark verbilligt für ihren privaten Heimgebrauch zur Verfügung gestellt. Sie beinhaltet keine gedruckte Dokumentation und darf nur für nicht kommerzielle Anwen-dungen eingesetzt werden.

Jeder Student der Technischen Universität Wien ist berechtigt, Campus Software für Studenten zu beziehen. Die Verteilung erfolgt über die Buchhandlungen des Lehrmittelzentrums (Bibliotheksgebäude der TU bzw. am Rilkeplatz 3). Der Student unterschreibt eine Erklärung, dass er sich an die Lizenzbedingungen hält und erhält eine CD mit der Software, wobei ein geringer Kostenbeitrag (für jedes Produkt weniger als ATS 100.-) verrechnet wird. Neue Versionen dieser Software sind in gleicher Weise beziehbar.

Berechtigt sind alle Studierenden, die an der TU Wien gültig rückgemeldet sind und dies im Lehrmittelzentrum beim Kauf der Software durch Vorlage eines gültigen Studentenausweises oder einer Inskriptionsbestätigung nachweisen können.

Die von den Studenten unterzeichneten Lizenzbedingungen garantieren, dass die Studentensoftware nicht zweckentfremdet verwendet wird:

1.    Die Lizenz für die Campus Software für Studenten berechtigt nur Studenten der Technischen Universität Wien zur Nutzung (Speichern, Laden, Ausführen) der Software auf genau einem Personal Computer unter genau einer Version genau eines Betriebssystems und gilt solange die Bedingung "Student der Technischen Universität Wien" erfüllt ist.
2.    Es darf maximal eine Software-Kopie zu Backup- bzw. Archivierungs-Zwecken angelegt werden und die Software (bzw. Kopien davon) darf nicht an Dritte weitergegeben werden.
3.    Die Software darf nur zu Zwecken der eigenen Ausbildung genutzt werden.  Jede - wie auch immer geartete - kommerzielle Nutzung ist nicht gestattet.
4.    Der Lizenznehmer verpflichtet sich, keine Versuche (wie z.B. durch Reverse Engineering oder Disassembling) zu unternehmen, geheime bzw. vertrauliche Informationen über die Funktionalität der Software und deren interne und externe Schnittstellen herauszufinden.
5.    Wenn die Bedingungen (Student der Technischen Universität Wien) für die Verwendung der Software nicht mehr erfüllt sind, darf die Software nicht mehr weiterverwendet werden und muss vom Rechner entfernt werden. Medien und Kopien davon müssen unbrauchbar gemacht werden.

Microsoft Produkte dürfen (nach den derzeit gültigen Bestimmungen) auch nach Beendigung des Studiums weiter verwendet werden, dann allerdings nur für den privaten Gebrauch.

Alle Lizenzen gelten jeweils für den vollen Produktumfang, selbst wenn aus Kostengründen nur ein Teil der Software auf der im Lehrmittelzentrum verteilten CD untergebracht werden konnte. Bei Microsoft Produkten berechtigt die Studentenlizenz auch zum Einsatz einer anderssprachigen Variante des lizenzierten Produkts, das allerdings nur anstelle der erworbenen deutschen Version.

Nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick über das aktuelle Softwareangebot für Studenten und listet vollständigkeitshalber auch ältere - längst ausverkaufte - Versionen aus dem Bereich Mathematik.

Produkt Version Plattform seit bis Code Auflage
Maple 5.1 Win/Mac/Linux 14.10.1999 27.07.2000 MAP9901 650
  6.01 Win/Mac/Linux 26.09.2000   MAP0002 1000
Mathematica 4.0.1 Win/Mac/Linux 06.12.1999 01.07.2000 MAT9901 850
  4.0.2 Win/Mac/Linux 20.07.2000 20.04.2001 MAT0002 1000
  4.1 Win/Mac/Linux 25.04.2001   MAT0103 1000
MS Windows 98 Second Ed., deutsch Win 24.05.2000   W980001 2000
MS Office 2000 Prof., deutsch Win 27.06.2000   OFF0001 4000
MS Windows 2000 Prof., deutsch Win 20.07.2000   W2K0001 3000
Lotus SmartSuite 9.5, deutsch Win 28.09.2000   LSS0001 1000
MS Windows Me deutsch Win 03.10.2000   WME0001 2000
MS Visual Studio 6.0 TU Ed., deutsch Win 05.10.2000   VST0001 1000
SigmaPlot 2000 6.1 Win 01.03.2001   SPL0101 500

Für die ursprünglich zur Verteilung vorgesehenen Produkte MS Visio 2000, MATLAB und Adobe Photoshop konnten mit den Firmen keine akzeptablen Verträge ausverhandelt werden, sodass es derzeit keine Möglichkeit einer Studentenlizenz gibt.

Informationen zum Studenten Software Service werden den Studenten über verschiedene Kanäle angeboten:

Neben seinen Verkaufs- und Kontrolltätigkeiten erfasst das Lehrmittelzentrum (derzeit noch manuell) alle zur Lizenzkontrolle relevanten Verkaufsdaten und gibt sie an den ZID weiter. Auch die von den Studenten unterzeichneten Lizenzbedingungen werden - als Beleg den Firmen gegenüber - im ZID archiviert.

Von der Entscheidung, ein bestimmtes Produkt als Studentensoftware anzubieten, bis hin zu dessen Verteilung und Wartung ist ein langer Weg, der nur dann erfolgreich ist, wenn alle daran Beteiligten gut zusammenarbeiten:

Statistik

Den folgenden Untersuchungen über Anzahl der Lizenzen pro Student und Verteilung nach Studienjahrgängen liegt das gesamte vorhandene Datenmaterial (vom Start des Service am 14. 10. 1999 bis zum zuletzt erfassten Wert am 4. 5. 2001) zugrunde. Bis zu diesem Stichtag - dem Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Berichtes - wurden insgesamt 13379 Lizenzen an 5783 Studenten vergeben.

Diese Lizenzen teilen sich folgendermaßen auf die 9 derzeit angebotenen Produkte auf, wobei bereits 70% der Lizenzen durch die 4 gängigen Microsoft Produkte Office und Windows 98/Me/2000 abgedeckt sind (Abb. 1).

Lizenzen

Abb. 1: Verteilung der Lizenzen nach Produkten
 

 Bei Klassifizierung der 13379 Lizenzen nach Studienjahrgang (erste und zweite Stelle der Matrikelnummer) des Käufers zeigt sich die erwartete Abnahme an Lizenzen bei Studenten höheren Semesters (Abb. 2). Auffallend ist der relativ hohe Anteil älterer Semester.

Verteilung Jahrgang

Abb. 2: Verteilung der Lizenzen nach Studienjahrgang des Käufers
 

Zwischen den einzelnen Studienjahrgängen gibt es so geringe Abweichungen beim Verhältnis der einzelnen Produkte zueinander, dass es sogar auffällt, wenn Erstsemestrige vermehrt Windows Me (18% statt durchschnittlich 12%) kaufen und die Studienjahrgänge 1950-79 sich weniger für Office und Windows (57% statt 70%) interessieren.

Abbildung 3 zeigt, wie viele CDs jeder einzelne der 5783 Studenten erworben hat. Auch hier gibt es wieder eine gute Übereinstimmung zwischen den einzelnen Studienjahrgängen. Bemerkenswert ist einzig, dass die Studienjahrgänge 1950-79 zu einem hohen Anteil (18% statt durchschnittlich 4%) 6 und mehr CDs kaufen.

Verteilung Lizenzanzahl

Abb. 3: Verteilung der Studenten nach Anzahl der Lizenzen
 

Die Lizenzentwicklung für die einzelnen Produkte seit dem Bestehen des Studenten Software Service ist in Abbildung 4 dargestellt. Neben den erwarteten steilen Anstiegen in den Wochen unmittelbar nach der Einführung eines neuen Produkts sind die beachtlichen Zuwächse zu Beginn des Wintersemesters 2000/2001 besonders auffällig und lassen sich mit folgenden Zahlen belegen.

Entwicklung Lizenzen

Abb. 4: Lizenzentwicklung gesamt
 

In den vier Wochen zu Semesterbeginn (das waren auch die einzigen Wochen des Jahres 2000 mit einem Wochenumsatz von mehr als 500 Lizenzen, Spitzenwerte:

zweite Oktoberwoche mit insgesamt 858 Lizenzen, 9. Oktober mit 209 Stück Tagesumsatz), wurde - bezogen auf die Stückzahlen - fast ein Drittel (29.7%) des Jahresumsatzes abgewickelt. In diesem Zeitraum erreichten auch die einzelnen Produkte - was die täglichen Verkaufszahlen betrifft - ihr relatives Maximum.  Den absoluten Rekord hält bislang Office mit den 3 Spitzenwerten 104, 63 bzw. 80 - aufgestellt zwischen dem 28. und 30. Juni, also den drei Tagen nach der Freigabe des Produkts.

Wie die Auswertung der Web-Zugriffsdaten des Jahres 2000 zeigt, wurden die Informationsseiten über das Studentensoftware Angebot (nicht nur von Rechnern an der TU Wien) häufig frequentiert, wobei alle Informationen public waren und Zugriffe von Teleweb, Chello, ... bei "nicht TU" gezählt wurden.

2000

hosts

requests

kbytes

%transfer

nur TU

1337

28923

61337

28.2

nicht TU

13298

75249

156235

71.8

Summe

14635

104172

217572

100   

Dabei fanden die Informationen über Mathematica, die Lizenzbestimmungen, und in weiterer Folge über die Produkte Maple, Windows 98 und Office 2000 besonderes Interesse.

Erfahrungen

Die Erfahrungen seit dem Beginn der Verteilung im Herbst 1999 zeigen nicht nur eine erfolgreiche Umsetzung der konzipierten Distributionsmechanismen und eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Partnern, sondern auch, dass dieses Service bei den Studenten gut ankommt und stärker als ursprünglich vermutet genutzt wird.

Aufgrund der ersten Verkaufszahlen konnte davon ausgegangen werden, dass von den meisten Produkten zumindest 1000 Stück verkauft werden. Somit war es möglich, die Produktionskosten pro CD durch entsprechend große Serien - wodurch erst ein billigeres Produktionsverfahren angewendet werden konnte - auf ungefähr ein Drittel des bei Kleinserien erzielbaren Preises zu reduzieren.

Da im Vorhinein nicht abzuschätzen war, wie groß der Bedarf bei den einzelnen Produkten sein wird, wurden alle neuen Produkte zunächst mit einer Auflage von 1000 Stück eingeführt, und erst später - der Nachfrage entsprechend - in 1000er Schritten nachproduziert.

Die mit der Produktion der CDs beauftragte Firma FANCY-MEDIA erwies sich als sehr zuverlässig und arbeitet mit hoher Qualität, was sich daran zeigte, dass die wenigen als unlesbar reklamierten CDs zumeist in Ordnung waren und der Fehler vielmehr an defekten CD Laufwerken der Studenten lag. Trotzdem kam es (durch eher untypische Produktionsfehler) zur Lieferung von zwei Serien mit jeweils 1000 defekten CDs, die aufgrund der bestehenden Kontrollmechanismen im ZID rechtzeitig vor deren Verteilung als solche erkannt wurden. Nachdem bewiesen werden konnte, dass die Ursache des Problems nicht eine fehlerhafte Vorlage (Master CD) war, wurde die Lieferung ohne zusätzliche Kosten prompt ausgetauscht. Ab diesem Zeitpunkt wurde verstärkt daran gearbeitet, mögliche Fehlerquellen bei der Erstellung der Master CD durch zusätzliche Tests zu vermeiden und die Identität von Kopie(n) und Master durch Prüfsummen zu verifizieren.

In einer im Dezember 1999 mit der Verteilung von Mathematica gestarteten Umfrage wurden Richtwerte über den Einsatz der von den Studenten verwendeten Plattformen Windows, Linux bzw. Macintosh gesammelt, um bei Bedarf die Produktion plattformspezifischer CDs besser steuern zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die Studenten zum überwiegenden Teil Windows verwenden und dass eine Produktion von eigenen, plattformspezifischen CDs wegen der zu geringen Stückzahlen wohl kaum in Frage kommt.

Von Studentenseite wurde unter anderem angeregt, auch Linux-Distributionen ins Programm aufzunehmen und einige Produkte zusätzlich in anderen Sprachvarianten (z. B. in Englisch) anzubieten. Ersteres erwies sich nach internen Diskussionen allein schon produktionstechnisch als nicht zielführend (relativ billige kommerzielle Angebote, Vielfalt der Distributionen, Häufigkeit der Updates). Aufgrund der erforderlichen hohen Stückzahlen ist die Verteilung einer zusätzlichen Sprachvariante eines Produkts kostenbedingt nicht durchführbar, eine Umstellung des gesamten Angebotes z. B. von deutsch auf englisch - allein schon vom Bedarf her - unrealistisch.

Schon von Anbeginn war klar, dass aufgrund der zu erwartenden großen Studenten- und Lizenzzahlen das Service so aufgezogen werden muss, dass kein direkter Kontakt des ZID mit den Studenten erforderlich wird und nur in Ausnahmefällen auf administrative bzw. Lizenzfragen - jedoch nicht auf Supportwünsche - persönlich eingegangen werden muss. In diesem Zusammenhang stellten sich vom Hersteller 1:1 übernommene und vom ZID nicht weiter modifizierte CDs rein argumentativ als vorteilhaft heraus, wenn Beschwerden über angeblich nicht installierbare Software vorgebracht wurden. Um das Produkt Mathematica verwenden zu können, muss sich jeder Lizenznehmer bei der Firma Wolfram Research registrieren und ein Passwort anfordern, das nach ca. einem Jahr abläuft. Dadurch ergibt sich ein nicht kalkulierbarer externer Faktor, der (verständlicherweise) verstärkt zu Anfragen und Beschwerden führt, wenn es Probleme bei dieser Registrierung gibt - egal, wer der Verursacher dafür ist. In den bisher zwei Fällen, als die Registrierungsstelle über mehrere Tage hindurch nicht erreichbar war, oder - noch unangenehmer - nicht funktionierende Passwörter ausstellte, zeigte sich, dass solche Ausnahmesituationen einen Mitarbeiter in seinen sonstigen Tätigkeiten mehr oder weniger lahmlegen.

Ausblick

Für die nächsten Jahre ist eine Weiterführung dieses Services und ein kontinuierlicher Ausbau des Angebots vorgesehen.

Konkret geplant sind die Verteilung der neuen Microsoft XP Produkte sowie laufende Updates von bereits etablierter Software wie Mathematica oder Maple.

Es bleibt abzuwarten, ob bzw. welche Auswirkung die Einführung von Studiengebühren auf das Studenten Software Service haben wird.

Mit flächendeckenden und einheitlichen Mechanismen zur Identifikation und Authentifikation aller TU Studenten (z. B. Student-Card, Accounts für alle Studenten) könnte die Administration der Studentensoftware effizienter gestaltet und die Lizenzkontrolle verbessert werden.

Vortragende, die in ihren Lehrveranstaltungen Studentensoftware als Hilfsmittel empfehlen oder verwenden, sollten mit dem ZID Kontakt aufnehmen, damit einerseits sichergestellt ist, dass zu Beginn der jeweiligen Veranstaltung im Lehrmittelzentrum ausreichend Medien lagernd sind, andererseits sie selbst über geplante Ver-änderungen (Updates, neue Produkte) vorab informiert werden können.

Wir sind überzeugt, dass dem ZID mit der Einführung des Studenten Software Service ein weiterer Beitrag zum legalen Einsatz von Standardsoftware gelungen ist und hoffen, dass die angebotenen Produkte von den Studenten widmungsgemäß als wertvolle Unterstützung im Rahmen ihrer Ausbildung genutzt werden.

Webpage

sts.tuwien.ac.at/sss.html


Zum Inhaltsverzeichnis, ZIDline 5, Juni 2001