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Spam Catch

Johann Klasek
Zusätzlich zur Spam-Markierung eingehender E-Mails, gibt es nun die Möglichkeit, individuell  eine weitere Behandlung der E-Mails wie Blockieren und Ignorieren abhängig von der Spam-Bewertung zu aktivieren.

Der Anfang

Seit geraumer Zeit verfügt die TU Wien über ein zentrales Spam-Markierung-System, das eingehende E-Mails mit einem Score zur Spam-Erkennung bewertet. Dabei kommen unterschiedlichste Methoden der Erkennung zum Tragen, unter anderem Bayesian Filter, DNS-basierte Blacklists, Muster in E-Mail-Header oder E-Mail-Inhalt, die zusammen in einen finalen Score münden. Dabei wird als feste Vorgabe von einer Grenze bei einem Score-Wert von 6,0 ausgegangen, die für sich noch nicht generell über Spam oder Nicht-Spam (gerne auch als Ham bezeichnet) entscheidet. Es wird lediglich eine gewisse Wahrscheinlichkeit angedeutet, dass es sich bei einer E-Mail mit Score >= 6,0 um eine Spam-Mail handeln könnte. Diese wird durch entsprechende Ergänzungen im E-Mail-Header, unter anderem durch die Markierung des E-Mail-Betreffs, unterstrichen (um allen Mail-Clients die Möglichkeit der Filterung basierend auf diesen Informationen zu ermöglichen).
Soweit der bisherige Status. Die Markierung allein hat aber gewisse Limitierungen, wie z. B. dass eine tatsächliche Filterung erst direkt im Mail-Client, bestenfalls am Server der eingehenden Mailbox, erfolgen kann. E-Mails, ob Spam oder Ham, wandern ständig durch das TUNET. Speziell die Filterung auf einem eventuell sogar mobilen Mail-Client (Handy, PDA) hat den Nachteil, dass Spam-Mails über eine eventuell bandbreitenschwache Verbindung mitübertragen werden müssen.
Über die nun auf den zentralen Mailservern verfügbaren Mail-Optionen kann jeder Benutzer E-Mails bei Erreichen eines frei festlegbaren, individuellen Score-Wertes verwerfen lassen. Als Ergänzung steht auch noch zur Auswahl, ob man die - manchmal unerwünschte - Markierung "[SPAM?]" im Betreff haben möchte oder nicht.
Seit 27. September 2005, gemäß ZIDnews-Ankündigung [2], steht nun das Setzen dieser zentralen Mail-Optionen (Dokumentation siehe [3]) zur Verfügung.

Wer kann diese Möglichkeiten nutzen?

Auch nach Ablauf des Dienstverhältnises, also wenn eine Person nicht mehr in den White Pages aufscheint, bleiben die generische E-Mail-Adresse und alle mit der Person verbundenen E-Mail-Optionen ein Jahr lang aktiv.
E-Mail Optionen

Auf welche E-Mail-Adressen wirkt sich das aus?

Die Einstellungen können für verschiedenste Varianten der persönlichen E-Mail-Adresse gesetzt werden:
Bei der Angabe von nicht generischen Adressen wird die Richtigkeit der eingetragenen E-Mail-Adresse durch ein Challenge-Response-Verfahren verifiziert, um einen Missbrauch "fremder" Adressen zu vermeiden, aber auch um die Korrektheit der Adresse zu überprüfen. Dazu wird - nur bei erstmaliger Angabe - der E-Mail-Adresse eine "Challenge"-E-Mail an eben diese gesendet. Diese enthält eine URL, die man aufrufen muss ("Response"). Erst dann werden die Einstellungen zur E-Mail-Adresse tatsächlich übernommen.
Wie sonst auch bei Mailrouting-Änderungen üblich wirken sich diese auf den Servern binnen 10 Minuten aus (unter gewissen, eher seltenen Umständen könnte es auch länger dauern, aber sicher nicht länger als eine Stunde).
Generell müssen die einzutragenden E-Mail-Adressen immer real existierenden E-Mail-Adressen entsprechen. Die Angabe von Mustern oder Wildcards ist nicht möglich. Lediglich die generische Adresse subsummiert alle impliziten Varianten einer generischen Adressen (siehe dazu [6]).

Welche Einstellungen sind möglich?

Die Optionen Blockieren und Ignorieren sind noch in einigen kleinen Details miteinander verbunden. Fehlt etwa die Angabe eines Blockierwertes, wird dieser implizit auf den Ignorierwert gesetzt. Ebenso wenn es z. B. bei allen Empfängern einer E-Mail zu einem Ignorieren kommen sollte, wird daraus ein Blockieren (für den Einzelempfänger ist ein Ignorieren eigentlich immer ein Blockieren!). Damit versucht das Mailsystem, wenn immer es geht, die sicherere Variante (nämlich die zu einem Bounce beim Absender führt) zu verwenden.

Typischer Anwendungsfall

Ausgangspunkt der Überlegungen ist der zentral vorgegebene Score-Wert von 6.0. Mit einem Blockierwert von 8.0 hat man etwas Spielraum für überbewertete reguläre E-Mails. Zusätzlich kann man dann je nach bisherigen Erfahrungen einen Ignorierwert von z. B. 12.0 angeben, womit die "schweren" Spam-Fälle tatsächlich sang- und klanglos verschwinden und das Risiko, eine reguläre E-Mail zu erwischen, schon recht gering ist.
Ist man mutiger, z. B. etwa bei Zusatzadressen, die nicht primär genutzt werden, kann man sich auf die Angabe eines Ignorierwertes von 9.0 (ohne Blockierwert) festlegen. Wie oben erwähnt, wirkt sich ein Ignorieren, für den Einzelempfänger einer E-Mail sowieso, ohnehin als Blockieren aus.
Weitere Informationen sind unter [3] verfügbar, wo das Konzept im Detail, eine Übersicht und ein Fragen-Antworten-Abschnitt zu finden sind.

Referenzen:

[1] Spam-Markierung Artikel ZIDline 8, S. 6: http://www.zid.tuwien.ac.at/zidline/zl08/spam.html

[2] Ankündigung  "Benutzerspezifische Anti-Spam Einstellungen" in den ZIDnews: http://www.zid.tuwien.ac.at/zope/zidnews/aktuell_detail_html?newsid=341.341

[3] Mailservice: E-Mail-Optionen: http://nic.tuwien.ac.at/services/mail/options/

[4] White Pages: http://whitepages.tuwien.ac.at/

[5] TU-Passwort FAQ: http://www.zid.tuwien.ac.at/passwortFAQ.html

[6] White Pages Dokumentation: http://nic.tuwien.ac.at/services/white/#mail-adressierung

[7] Spam-Markierungsservice http://nic.tuwien.ac.at/services/mail/spam-markierung/

*) nur für TU-externe Absender wirksam

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